Daubringen: Musiker voller Spielfreude
(mit freundlicher Genehmigung aus dem Gießener Anzeiger am 03.03.2020)
Das Mandolinenorchester Treis wurde vor 95 Jahren ins Leben gerufen, zu diesem Anlass gab es ein großes Konzert in der Daubringer Kirche.
Aus Anlass seines 95-jährigen Bestehens gab der Mandolinenverein ein Konzert in der Kirche in Daubringen. (Foto: Scherer)
Lionel Belasco - Juliana
(sle). 1925 wurde im Staufenberger Stadtteil Treis ein Mandolinenorchester gegründet. Als jetzt das 95-jährige Bestehen anstand, hatte das Orchester zu einem Mandolinenkonzert in die Kirche nach Daubringen eingeladen, und zahlreiche Freunde der Zupfmusik waren dem gefolgt.
Das Orchester folgte seinem Dirigenten während des ganzen Konzertes sehr spielfreudig. Die Eröffnung fand mit "Aux Arenes" statt. Mario Maciocchi, der das Stück geschrieben hat, lebte von 1874 bis 1955. Ein neueres Stück von Richard Charlton war "Daintree" aus dem Jahr 1955, in dem es um den Regenwald und die darin lebenden Tiere ging. Eine ebenfalls bekannte Komposition für Mandolinen ist "Die Seidenstraßen" von Sadatoshi Kawasaki. Dann brachen die Mandolinen musikalisch nach Griechenland auf. "Juliana" war der nächste Vortrag, Lionel Belasco hatte das Stück im 19. Jahrhundert komponiert. Mit "Game of Thrones" endete der erste Teil vor der Pause. Die Besucher konnten sich im Nebenraum der Kirche an Häppchen und kühlen Getränken stärken, ehe es nach der Pause mit dem Zupfensemble "Spätlese Hessen" weiter ging. Hier standen ausschließlich Stücke von Giacomo Sartori (1860 bis 1946) auf dem Programm, der als ein sehr wichtiger Komponist für Mandolinen gilt. "Es war einmal" gefiel neben den "Erzählungen des Großvaters" und dem Bild eines "Dorffestes", das vom Zupfensemble "Spätlese Hessen" zusammen mit dem Gemeinschaftsorchester Treis und Nauborn gespielt wurde. Mit einer Rumba, geschrieben von Dieter Kreidler im Jahr 1943 klang das Konzert aus. Die Zuhörer bedankten sich mit reichem Beifall bei den Musikern für einen vergnüglichen musikalischen Nachmittag.
Ein Blick zurück: Nach der Gründung 1925 kam die Vereinstätigkeit während des Zweiten Weltkriegs vollends zum Erliegen, wurde aber ab 1947 wieder aufgenommen. Zunächst gab es nur Proben in Privatwohnungen, als jedoch immer mehr Spieler dazu kamen, wurde als Übungs- und Vereinslokal ab 1948 das Lokal von Karl Amend ausersehen. Von da an gab es eine ständige Weiterentwicklung des Orchesters, das 1975 aus Anlass des 50-jährigen Bestehens Mitglied im Bund deutscher Zupfmusiker wurde. Ein Jahr später gehörten bereits bis zu zehn Zupfmusiker des Mandolinenvereins dem hessischen Zupforchester an. Dies wirkte sich sehr positiv für die Arbeit des Treiser Orchesters aus. Ab 1977 wurde ein jährliches Chor- und Orchesterkonzert veranstaltet, wobei die Treiser Sport- und Kulturhalle Austragungsort wurde. Bis 2015 bestand diese Tradition. Seit 2012 wird das Zupforchester von Andreas Gerhard geleitet, der auch die Leitung des Orchesters Wetzlar-Nauborn innehat. Es folgte eine Zusammenarbeit mit diesem Orchester, und bereits zum Hessentag in Wetzlar trat man gemeinsam unter der Bezeichnung "Mittelhessenorchester" auf. Immer mehr wuchsen dann beide Orchester zusammen. Das zeigte sich schon bei den wöchentlichen Proben, die abwechselnd in Treis und in Nauborn stattfinden. Die jährlichen Konzerte gab es allerdings meist in der Treiser Kirche. Das Orchester kann auch auf viele gemeinsame Auftritte bei Seniorenveranstaltungen und weiteren Festen zurückblicken.
Italienische Momente und eine Reise nach Griechenland
(mit freundlicher Genehmigung aus der Gießener Allgemeine am 04.03.2020)
Das Mandolinenorchester Treis und Wetzlar-Nauborn
spielen gemeinsam mit dem Zupfensemble "Spätlese" Hessen beim Jubiläumskonzert in der Daubringer Kirche. (Foto: Michael Kriep)
Giacomo Sartori - La Sagra del Villaggio
(vh). Der Mandolinenverein Treis/Lda. e.V. feierte sein 95-jähriges Bestehen mit einem bemerkenswerten Konzert in der gut besuchten Kirche Daubringen. Weil Dirigent Andreas Gerhard auch das Mandolinenorchester Wetzlar-Nauborn leitet, sind beide Klangkörper seit einiger Zeit miteinander verschmolzen. Wöchentlich wechselnd finden die Übungsstunden in Treis und Nauborn statt. Und auch beim Jubiläumskonzert erklang das vereinigte Orchester. Somit gestalten sich die musikalischen Möglichkeiten differenziert.
Die Stimmlagen der Zupfer: 1. Mandoline, 2. Mandoline und Mandola werden ergänzt um eine Gitarrengruppe, einen Kontrabass, eine Geige und vielseitige Percussion. Als Gastorchester trat das Zupfensemble "Spätlese" Hessen mit 26 Sennioren auf. Im Repertoire kommen alle Stil- und Zeitepochen vor. Aktuell hat sich die "Spätlese" dem Werk des italienischen Komponisten Giacomo Sartori (1860 bis 1946) verschrieben. Stefanie Acquavella-Rauch leitet das Ensemble. So erklangen etwa "C’era una volta", "Eglantine" und "In Funivia".
Vom Gemeinschaftsorchester erklangen "Aux Arènes" (Mario Maciocchi), "Daintree" (Richard Charlton), "Die Seidenstraßen" (Sadatoshi Kawasaki), "Journey to Greece" (Aris A. Blettenberg), "Juliana" (Lionel Belasco) und die Filmmusik "Games of Thrones" (Ramin Djawadi). Zwei Stücke spielten beide Orchester zusammen: "La Sagra del Villaggio (G. Sartori) und "Rumba" (Dieter Kreidler). Das Publikum war begeistert. Mit der Wandervogel-Bewegung und vormaligen Klängen hat das moderne Mandolinenspiel nicht mehr viel zu tun.
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