Zupfinstrumente gehören in die Familie der Saiteninstrumente. Ein Zupforchester besteht aus Mandolinen (aufgeteilt in 1. und 2. Stimme), Mandolen, Gitarren und Kontrabässen. Vergleicht man diese Besetzung mit einem Streichorchester, so übernehmen die Mandolinen den Part der Geigen, den Mandolen (eine Oktave tiefer gestimmt als die Mandolinen) und Gitarren fallen die Mittelstimmen entsprechend Bratschen und Violincelli zu, während die Bassregion in beiden Fällen mit Kontrabässen besetzt ist. Für zusätzliche Klangvarianten bieten sich, ähnlich dem Streichorchester, vielseitige Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Instrumentengattungen an.
In ihrer geschichtlichen Entwicklung gingen die beiden -Hauptinstrumente des Zupforchesters - Mandoline und Gitarre - ganz unterschiedliche Wege. Die Frühgeschichte der Mandoline ist gänzlich unerforscht. Aus einer Fülle von verschiedenartigen Modellen bildete sich im 17. Jahrhundert die heutige neapolitanische Mandoline (stark gewölbter Korpus) heraus. Im 18. Jahrhundert erlebte die Mandolinenspielkunst ihre Hochblüte und war ein beliebtes Kammermusikinstrument. Meister wie Antonio Vivaldi, Alesandro Scarlatti oder auch später Nepomuk Hummel und Ludwig van Beethoven komponierten die unterschiedlichsten Werke für die Mandoline. Der Mandolinist ist in der Lage, Literatur vom 18. bis 20. Jahrhundert auf seinem Instrument stilgerecht zu interpretieren.
1979 wurde an der staatlichen Hochschule für Musik in Wuppertal das Fach Mandoline erstmals als Hauptstudiengang eingerichtet.
Die Geschichte der Gitarre reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert. Von Spanien ausgehend wurde sie um 1500 in ganz Europa bekannt. Sie war zunächst in erster Linie Instrument des Volkes und fand in der Barockzeit Eingang in die höfische Musik. Eine Hochblüte der Gitarrenkunst ist mit ausgehendem 18. und beginnenden 19. Jahrhundert zu verzeichnen. Die Gitarre wurde zu einem anerkannten und weitverbreiteten Instrument in der Haus- und Kammermusik, deren klassische Spielweise von Komponisten wie Ferdinando Carulli, Fernando Sor und später Francisco Tárrega entscheidend mitgeprägt wurden.
Zusammen mit der Mandola wurden gegen Ende des 19. Jahrhundert in Italien die ersten Mandolinenquartette gegründet, aus denen sich Mandolinenorchester bildeten. Als sich diese Entwicklung später in Deutschland wiederholte, entstand 1925 auch das Mandolinenorchester Treis.
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